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Höhle des hl. Philip und Jakob, Grota

Die Höhle des hl. Philip und Jakob oder Grota, am Südosthang des Pliće-Hügels gelegen, hat eine elliptische Form, ist etwa 62 m lang und bis zu 19 m breit. Es ist in zwei Haupträume unterteilt: der erste, der ebene Teil, 22 m lang und 12 m breit, mit zwei eingebauten Schrägen und der zweite, der niedriger und unbeleuchtet ist. In der Hauptachse ist die Höhle von Norden nach Süden ausgerichtet, wobei der Eingangsbogen nach Süden zeigt. Bei Tageslicht ist das Ambiente in der Höhle heute immer noch mystisch, genauso wie es für Menschen aus der Vorgeschichte war. Die gesamte Höhle wurde dank der Kapelle und der darin befindlichen Altäre in ein Heiligtum umgewandelt. Im zentralen Raum dominiert die Kapelle des hl. Philip und Jakob, außen 4 Meter lang und 3,4 Meter breit, mit Wänden 65 Zentimeter dick, mit einem Dach, das auf dem Gewölbe der Höhle ruht. Die Kapelle ist den Aposteln hl. Philip und Jakob gewidmet, deren Kult in dieser Gegend noch immer gepflegt wird, insbesondere bezieht sich das auf den Hl. Jakob, dessen Name auch die Pfarrkirche trägt. Neben der Kapelle befinden sich, voneinander getrennt und frei im Raum platziert, sechs gemauerte Altäre, die der Legende nach zu einer der Siedlungen des Marina-Gebietes gehörten. Neben der Kapelle und dem Altar im Raum gibt es ein gemauertes Grab und zwei große Brunnen. Über einem von ihnen befindet sich eine gotische Inschrift aus dem 14. Jahrhundert: „MAGISTER JACOBUS DE VENECIS ME FECIT“ (Meister Jakob von Venedig hat mich gemacht). Vor der Höhle und in ihrer Umgebung befinden sich heute Reste antiker Mauern und mittelalterliche Grabsteine – Stećci. Das in die linke Säule am Eingang der Höhle gemeißelte Porträt stammt aus der Antike. Der frühchristlichen Zeit können wir die Zeichnungen des Erzengels Michael mit Flügeln und einer Kugel mit einem Kreuz sowie das Bild eines Drachen, der eine Kreatur verschlingt und zahlreiche Inschriften und Kreuze hinzufügen. Die Höhle ist eine Art Archiv der Alphabetisierung in Stein, wo unter anderem das lateinische Alphabet, gotische Kursivschrift, kunstvolle Buchstaben des Meisters Jakob, die Bosančica-Schrift zu sehen sind, wie auch neueste Inschriften, die diese viel älteren rücksichtslos überdecken.

Heute, wie in der Vergangenheit, versammeln sich viele Pilger aus der Region Mitteldalmatien am Feiertag des hl. Philip und Jakob (1. Mai) in der Höhle. Auf der Ebene, wo die Kapelle des hl. Philip und Jakob ist, wurde auch die Höhle besucht, von links nach rechts gehend. Diese Besichtigung hieß – die Besichtigung des Heiligen Kreises. Auf einer größeren Steinplatte am Boden der Höhle, dem sogenannten Grab der hl. Magdalena, wälzte man sich gegen Knochenschmerzen und Unfruchtbarkeit. In der unmittelbarer Nähe des Grabes der hl. Magdalene kam zu den sogenannten prometalo – einer Gruppe von drei Stalagnaten, wo der Brauch des Durchkriechens zwischen den Stalagnaten durchgeführt würde. Wenn jemand nicht durchkam, war das ein Zeichen dafür, dass er letztes Jahr viel gesündigt hatte. Mit der Höhle ist auch die Geschichte verbunden, dass hl. Jakob die Bauern mit ihrem Vieh vertrieb und befahl, dort seinen Tempel zu bauen. Auch Geschichten über vergrabene Schätze sind mit der Höhle verbunden. Die mythologische Wurzel dieser Geschichten findet sich im Epos über die Argonauten und dem goldenen Dreibein, das dem Volk Hili hinterlassen wurde. Die Messe und Pilgerreise finden traditionell am 1. Mai statt.